*Pressereise*
Prochain arrêt, Morges. So wurden wir im Zug nach Morges begrüsst. Anfang April durften wir zusammen mit Vaud Tourismus eine Reise in die malerische Gegend am Genfersee unternehmen. Wie so oft bringen wir nicht nur Eindrücke, sondern auch ein Rezept mit nachhause. So dieses Mal die Waadtländer Spezialität Malakoff Käseschnitte. Kennst du die feine Käsespeise? Wir hatten schon davon gehört, aber probiert noch nie selbst.
Morges liegt malerisch gelegen im Kanton Waadt, am Ufer des Genfersees. Die Stadt befindet sich zwischen Lausanne und Genf. Morges ist bekannt für seine idyllische Lage am Seeufer, sowie für seine Weinberge und die reiche Weintradition. Genau deshalb haben wir einen Abstecher in diese Gegend unternommen. Petrus war uns milde gestimmt, und so durften wir zwei herrliche Tage mit viel Sonne am Genfersee verbringen.
Nach unserer schönen Anreise mit der Bahn wurden wir herzliche empfangen und durften schon schnell die Gastfreundschaft der Region persönlich erleben. Auf dem Weingut der Winzerfamilie Parmelin gab es zuerst eine kleine Erfrischung, bevor wird den Betrieb besichtigen durften. Die Familie betreibt den Weinbau an wunderschönster Lage schon in 8. Generation und haben den Betrieb seit rund 30 Jahren auf Bio umgestellt. Als Markenzeichen, werden die Weine der Domaine la capitaine, in blaue Flaschen abgefüllt, obwohl die ganze Region dies für eine verrückte Idee gehalten hat. Bereits ist die 9. Generation auch schon voll im Winzergeschäft tätig, was ein Weiterführen des Weinbaus garantiert.
Die Familie Parmelin produziert auf 22 ha Wein und verkauft diesen zu 90 % in der Schweiz. Die Weine sind nicht geschwefelt und somit sehr klar und fein im Geschmack. Wir konnten ihre verschiedenen Chasselas und Johanniter degustieren. Die Weine sind alle sehr fein und ideale Begleiter zu Käse. Diesen konnten wir dann auch als feines Mittagessen geniessen. Es gab die regionale Spezialität Malakoff. Malakoff wird aus Gruyere, Weisswein, Ei, Brot & Gewürzen zubereitet. Jede Familie hat dabei ihr eigenes Rezept. Am Schluss wird es frittiert und mit Salat und sauer eingelegten Gurken gegessen.
Caro hat sich hierfür in die Küche geschlichen, um auf die Spur des Rezeptes zu gelangen. Sogar bei der Fertigstellung des Gerichtes durfte ich über die Schultern schauen. Westschweizer Gastfreundschaft eben. Das Rezept dafür haben wir dir weiter unten notiert. Wir mussten dies einfach nachkochen, da es uns beiden so gut geschmeckt hat. Auch wir lassen uns immer wieder gerne inspirieren, und bei diesem traditionellen Waadtländer Gericht steckt so viel Tradition dahinter, dass wir uns erst recht angesprochen fühlten. Ein kleines Stück Schweizer Geschichte sozusagen.
Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen des Rotweines. Hauptsächlich ging es dabei um den Servagnin. Der Servagninist eine spezielle Version des Pinot noires, welches nur in dieser Region vorkommt. Der Servagnin ist eine geschützte Bezeichnung und so müssen sich die Winzer an ein definiertes Pflichtenheft halten. Wir durften eine Degustation von 4 verschiedenen Winzern erleben und waren fasziniert, wie unterschiedlich die Geschmäcker der Weine waren, obwohl die gleiche Traubensorte verwendet wurde. Hier wird klar, wie viel Einfluss das Terroir und der Winzer auf das Endprodukt hat.
Am Abend besuchten wir noch das malerische Städtchen Morges (hier kannst du an einer geführten Tour teilnehmen), wo gerade das Tulpenfest im Gange war. Der ganze Park direkt am See ist mit Tulpen übersät. Es sind rund 350 Sorten zu sehen und es wurden über 140’000 Stück Tulpen für dieses Fest gepflanzt. Die Farbenpracht ist einmalig. Das Tulpenfest dauerte traditionellerweise immer bis zum Muttertag. Weitere Blumenspektakel im malerischen Städtchen Morges ist auch das Dalienfest.
Am zweiten Tag starteten wir bei der Domaine Famolens des Winzers Vincent Graenicher. Vincent hat unter dem Namen Graenicher Vignerons drei Domaines vereint. Es ist dies Domaine Famolens, Domaine es Cordelières und Domaine de Penloup. Hier konnten wir spüren, was die Bodenbeschaffenheit mit der Weinbereitung zu tun hat. Je nach Boden sind die Weine komplexer, mineraler oder eher etwas leichter. Vincent Graenicher ist sehr experimentierfreudig und probiert gerne neues aus. Da erstaunt es nicht, dass er total 15 Weinsorten anbaut und diese von Hand pflegt und hegt, bis die optimale Reife eintritt.
Die Domaine des cordelières wurde esrtmals 1471 in einem Kaufvertrag erwähnt und wird seither als Winzerbetrieb geführt. Auch die Domaine Fomolens hat schon einige interessante Jahre hinter sich. Der Urspung dieses Winzerbetriesbes geht auf das Jahr 1787 zurück und die Domaine de penloup ist seit 1983 im Besitz der Familie Graenicher. Die Weine sind in Bio Qualität oder Bio in Umstellung produziert.
Die Links zu den einzelnen Weingütern findest du folgend.
Domaine le Capitaine: https://www.lacapitaine.ch/
Servagnin Geschichte: https://www.domainedelaville.ch/f/vins-de-terroir-morges/vinification-barrique-vins-de-morges/servagnin.asp
Servagnin Bolle: https://bolle.ch/
Servagnin Perrey: https://www.vins-perey.ch
Servagnin Cave de la Cote: https://cavedelacote.ch/
Servagnin les trois terres: https://www.lestroisterres.ch/
Graenicher Wein: https://www.graenicher-vins.ch/
Möchtest du auch einmal die Weinkeller der Region entdecken? So schaue auf Caves Ouvert Vaudoise und merke dir die Termine für die kommenden offenen Weinkeller.
Malakoff zubereiten
Wer zu den Weinen ein tolles Gericht kochen möchte, der kommt nicht um Malakoff herum. Das traditionsreiche Gericht haben wir dir anbei notiert und sind selbst sehr davon angetan. Wir wünschen dir viel Spass beim Nachkochen, denn das Leben is(s)t bunt!
Weitere Rezepte mit Käse findest du unter unserer Rubrik: Käse
Malakoff
Zutaten
- 500 g Gruyére wie für Fondue gerieben (Röstiraffel)
- 60 ml Weisswein trocken
- 2 Eier je ca. 55g
- 2 TL Natron
- 120 g Mehl
- 140 g Milch
- 1 Knoblauchzehe
- 2 TL Kirsch optional
- Salz, Pfeffer & Muskatnuss
- Toastbrot
Zubereitung
- Den Gruyére grob raspeln (wie für Fondue).
- Den geriebenen Käse mit einem Messer fein zerkleinern (hacken)
- Natron mit dem Mehl vermischen und zusammen mit Käse, Eier, Knoblauch und den Gewürzen vermengen.
- Milch und den Weisswein dazu geben und gut vermischen. Nach eigenem Gusto abschmecken.
- Die Masse nun mindestens für 1 h ruhen lassen. So wird die Masse kompakter. Diese Ruhezeit ist sehr wichtig, damit die Malakoff auch gut gelingen.
- Toastbrot im Durchmesser von 6.5-7 cm rund ausstechen.
- Die Käsemasse mit einem Esslöffel auf die Toastbrotrondellen streichen. Es soll dabei in der Mitte eine Kuppe entstehen (ca. 3 cm hoch).
- Pflanzenöl auf 180 °C erhitzen und die mit Käse bestrichenen Brotscheiben mit der Käsemasse nach unten in das heisse Öl geben und für ca. 4 Minuten frittieren.
- Nach den 4 Minuten die Rondelle drehen und noch 1 Minute fertig garen.
- Auf ein Küchenpapier legen und kurz abtropfen lassen.
- Mit Salat und Essiggemüse servieren.
*Die Reise wurde uns durch das Office des vins vaudoise und gretzcom ermöglicht. Wir danken für die tolle Organisation. Die Eindrücke wurden dadurch nicht beeinflusst und spiegeln unsere eigene Meinung wider.*