*Pressereise/Rezept*: Heute haben wir euch einen Reisebericht aus dem wunderschönen Südtirol und natürlich wie immer ein saisonales Rezept.
Anfahrt ins Südtirol
Bereits ab der Ausfahrt Landquart wird die Fahrt abwechslungsreich und bietet allerhand Sehenswertes. Wer mit Kindern unterwegs ist und einen Zwischenstopp einlegen will, dem empfehlen wir in Davos den Spielplatz Adventurepark Färich, wo es auch Möglichkeiten gibt sich zu verpflegen. Wir sind weiters gefahren bis zur Flüela Passhöhe, wo wir uns die Füsse vertreten haben um den kleinen See. Auch sind wir eingekehrt im Restaurant Hospiz auf der Passhöhe. Die humanen Preise und die eher grosszügigen Portionen sind uns gleich aufgefallen. Können wir also sehr empfehlen. Später geht es durch malerische Dörfer und teilweise auch durch den schweizerischen Nationalpark. Auch nach der italienischen Grenze geht es malerisch zu und her. Da kommen auch kleine Ritter und Prinzessinnen voll zum Zuge, da man an unzähligen Burgen vorbeifährt. Wer nicht die erste Abzweigung Richtung Meran nimmt, sondern noch wenige hundert Meter weiterfährt (ebenfalls Richtung Meran), durchfährt das unglaublich schöne und historische Dörfchen Glurns. Hier gibt es einige Strassencafes die zum Verweilen oder Eis essen einladen. Weiter geht es durch ein riesen Obstanbaugebiet, und mit riesig meinen wir riesig. Im Südtirol werden über 200’000 t Äpfel geerntet. Die Hauptsorte ist hierbei der Golden Delicious. So ist es auch nicht verwunderlich, dass an den Strassenräder frisches Obst, Wein und auch typische Südtiroler Spezialitäten angeboten werden.
Baden im Kalterer See
An unserem Ankunftstag war es 32 Grad warm. Das Südtirol kann im Durchschnitt mit 300 Sonnentagen im Jahr glänzen, und so ist es in allen Jahreszeiten eine Reise wert. Bei diesen Temperaturen war uns nach einem Sprung ins kalte Wasser. So sind wir direkt an den Kalterer See nach Kaltern gefahren wo wir uns für 2 Stunden ein Pedalo gemietet haben. Der Kalterer See gilt als der wärmste natürliche Alpensee.
Schlosswirt Forst, Algund
Fast schon etwas versteckt liegt gleich gegenüber der Brauerei Forst im Algund das Schlosswirt Forst. Es beherbergt nicht nur einen echten Tipp, um absolut fein zu essen, sondern auch super schöne gemütliche Zimmer zum übernachten. Das altehrwürdige Haus beherbergt das Gourmetrestaurant die Luisl Stube (3Hauben und 16,5 Punkte GAULT&MILLAU) und ein Wirtshaus. Auf der Speisekarte gibt die Natur den Ton an. Der Chefkoch Luis Haller bekommt morgens frisch gepflücktes Obst und Gemüse in einer Holzkiste und verarbeitet sie weiter zu wundervollen Kreationen, die das Auge und den Gaumen erfreuen. Das Motto: vom Gemüsegarten auf den Tisch. Nachhaltigkeit wird hier grossgeschrieben.
Wir durften unser Essen im romantischen Sommergarten zu uns nehmen. Hier gibt es ein 4 Gang Gourmetmenü bereits ab 58,00 Euro. Das lies sich Tobi natürlich nicht zweimal sagen und hat dieses gewählt. Liv und ich haben sonstige Köstlichkeiten aus der Karte gewählt. Nur schon die Begrüssung und der Gruss aus der Küche liess uns erahnen das auf uns grossartige Genüsse zukommen werden. Eine echte Empfehlung unsererseits! Auch Liv war happy!
Gruss aus der Küche Gazpacho mit Büffelmozzarella Kalbssteak unter der Steinpilz Haube
Klein aber fein, Forno und 58Chocolate Meran
Am zweiten Tag im Südtirol, haben wir das benachbarte Meran besucht. Ein Geheimtipp für alle Brotliebhaber ist das Forno Ivo de Pellegrin am Rennweg 141A in Meran. Das Forno ist eine Ein Mann Qualitätsbäckerei in Meran welche auserlesene Brote herstellt. Wer hier das Angebot einer klassischen Bäcker sucht, ist hier falsch. Kleine Brötchen sind hier nicht zu finden. Hier werden Mehl, Wasser, Sauerteig, Salz und viel Zeit zu unglaublich guten Broten verarbeitet. Hochwertige Mehle aus biologischem Anbau sind Ivo dem Brotkünstler sehr wichtig. Wem so ein Brot zu gross ist, kauft sich ein Stück davon. Durch die lange Teigführung von ca. 48 Stunden haben die Brote einen sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt (und trotzdem eine herrlich knusprige Krume) und sie bleiben so, sehr lange frisch. Durch ein Sichtfenster kann man Ivo bei seiner Arbeit zuschauen. Das Forno hat an drei Tagen die Woche geöffnet (Di, Do & Sa 9:00-13:00 Uhr) an welchen er jeweils 100 Kilo Teig verarbeitet. Ivos Ziel ist nicht gross zu werden und viele Mitarbeiter zu beschäftigen, sondern Qualität steht an oberster Stelle.
Stolzer Bäcker mit seinem Sauerteig Brot
Ebenfalls im Rennweg, jedoch bei der Nr. 47, findet man in Meran seit Dez. 2019 einen weiteren Geheimtipp für Geniesser. Die Schokoladenmanufaktur 58 Chocolat wird von dem jungen und sehr innovativen René geführt. Sein Handwerk des Schokoladenmachers hat der gebürtige Meraner in Berlin und London erlernt und ausgefeilt. Er wollte echte Schokolade machen ohne Zusatzstoffe, auch keine solchen die nicht deklariert werden müssen. Und auch mit dem Thema Ausbeutung der Arbeiter auf den Kakaoplantagen hat er sich auseinandergesetzt. Leider ist dies auch heutzutage noch ein aktuelles Thema, was jedoch meist totgeschwiegen wird. Handarbeit und Qualität wird hier nicht nur grossgeschrieben sondern auch gelebt. Die Kakaobohnen werden von Hand selektiert um sie danach zu rösten. Nach dem entfernen der Schale wird der Kern mit der Steinwalze zermahlt. René gibt die weiteren Zutaten wie Haselnüsse oder Kaffee gleich hier mit rein, so erhält man keine klassische Schokolade mit Nussplittern oder ganzen Nüssen, sondern eine Nussschokolade die aromatischer nicht sein könnte.
René bei der Qualitätskontrolle der Kakaobohnen
Authentische Küche im Restaurant Sigmund Meran
Immer wenn wir im Urlaub sind so besuchen wir gerne Restaurants die authentische Küche mit regionalen Rezepten anbieten. Essen wie Zuhause können wir nach dem Urlaub wieder. Hier heisst es so viel Südtirol wie möglich zu tanken. Das Restaurant Sigmund im Herzen von Meran, in der Fussgängerzone beim Bozener Tor, bietet Südtiroler Hausmannskost, wobei sie auf die Qualität der Produkte die ausschliesslich aus der Region stammen besonders grossen Wert legen. Das entspricht genau unseren Vorstellungen, welche wir auch Zuhause vertreten. Saisonal und regional geht nämlich auch wunderbar in Wirtshäusern. Ich habe das Wienerschnitzel mit Kartoffelsalat gewählt, Liv die Basilikumknödel auf Tomatensauce und Tobi den Bach Saibling.
Bozner Tor Bach Saibling mit Brokkoli Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat Basilikum Knödel Marillen Knödel mit Zimtbrösel
Meran erkunden
Immer gerne erkunden wir eine Stadt oder Gegend auch mit dem Fahrrad. So haben wir uns nach dem Mittagessen auf den Weg zum Bahnhof Meran gemacht wo sich der Papin Sport Radverleih befindet. Bewaffnet mit echt bequemen Rädern haben wir uns eher dem Schatten entlang bewegt, da es auch da 32 Grad im Schatten hatte. Wir radelten entlang der Passer, und zur Talstation der Sesselbahn welche einem in wenigen Minuten und ohne lange anzustehen zum Dorf Tirol hochfährt. Die nostalgischen Einzelsessel ( kleine Kinder fahren bei den Eltern mit auf dem gleichen Sessel) bringen einem seicht schwebend über Reben und Kakteen in das Dorf Tirol von welchem man einen wunderbare Aussicht über ganz Meran geniessen kann. Auch wenn man nicht lange dort oben verweilt wie wir, ist es trotzdem eine Empfehlung. Die Preise sind echt human und die Fahrt lässt einem die Seele so richtig baumeln.
Eine weitere Empfehlung die jedoch nicht von uns stammt sondern von einer lieben Followerin von uns ist der Korblift der von Vellau Algund hoch ins Wandergebiet des Naturparks Texelgruppe führt. Aber Achtung! Da der Boden nur aus einem Gitter besteht wo man durchschauen kann ist es nichts für Leute mit Höhenangst. Wir hatten leider nicht genug Zeit um diesen auszuprobieren, steht aber auf unsere Liste für den nächsten Besuch in der Region Meran.
IM KULT, Marling
Pulpo vom Grill auf Tomaten Salat
Für das Abendessen haben wir uns das Bistro IM KULT ausgesucht. Der Name ist hier Programm, im Bistro IM KULT treffen Kultur, Kunst und Food zusammen in einem kultigen fast schon urbanen Ambiente. Eine alte Seifenfabrik wurde dafür umgebaut. IM KULT trifft man sich bereits zum Frühstück, zum Lunch oder wie wir zu einem ungezwungenen Abendessen im modernen stilvollen Ambiente. Hier werden italienische Klassiker neu interpretiert. Eine 0815 Speisekarte findet man hier nicht. Wir empfehlen dieses Restaurant eher für Reisende ohne Kinder oder dann zum Frühstück.
Weingut Popphof mit Winzer Andreas Menz
In Meran wird der Obst- und der Weinbau so richtig gelebt. So habe wir uns für einen Besuch auf dem Weingut Popphof entschieden (wo man übrigens auch 10 Zimmer buchen kann, draussen hat es einen wunderschönen, neuen Swimmingpool mit Liegewiese und Aussicht auf das Meranerland!). Andreas Menz hat uns spannendes erzählt über das Weingut und den Anbau seiner Reben. So verzichtet er bereits seit 20 Jahren auf den Einsatz von Herbiziden. Er versucht so gut wie möglich naturnah zu produzieren und hat dafür auch Naturblumenwiesen angelegt. Man könnte dem erfahrenen Kellermeister Andreas stundenlang lauschen, er sprüht vor Begeisterung und seine Leidenschaft für den Weinbau steht ihm ins Gesicht geschrieben. Nach der Degustation wissen wir nun warum seine Weine Preisgekrönt sind. Der Goldmuskateller hat es uns besonders angetan. Und so freuen wir uns dann Zuhause die Erlebnisse im Südtirol Revue passieren zu lassen mit einem guten Glas Wein vom Popphof und Garni in Marling. Wir haben nämlich ein par Flaschen mit nach Hause genommen.
Leiter am Waal, mit toller Aussicht
Schlutzkrapfen, Rohnen Knödel, Käsenocke Zwiebel Rostbraten Marillenknödel mit Zimtbrösel
Nach so viel Informationen um den Wein hat es sich angeboten das Mittagessen im Gasthaus Leiter am Waal einzunehmen. Eingebettet inmitten von Rebbergen in einem wunderschönen Ambiente und Weitsicht steht das geschichtsträchtige Haus welches bereits im 13. Jahrhundert schriftlich erwähnt wurde. Hier findet man Alpine Küche neu interpretiert mit Zutaten der Höfe aus der Umgebung. Regional und saisonal ist hier kein Trend, sondern Lebensphilosophie. Hausgemachte Knödel, Krapfen, Krautsalat…, hier findet man alles was das Herz begehrt, jedoch angepasst der heutigen Zeit. Qualität steht hier vor Quantität. Die Speisen wurden allesamt auch sehr schön präsentiert und nicht nur die Aussicht sondern auch der Geschmack und das Aussehen der Gerichte hat uns vollends überzeugt.
Blaue Traube Algund, mit Christoph Huber
Am Nachmittag stand der Besuch in der Blauen Traube in Algund auf dem Programm. Christoph Huber der Küchenchef hat uns Einblick in seine Küche gewährt und für uns und unsere Leser ein Rezept vorbereitet. Pasta mit Zucchini Pesto. Tobi hat ihn während dessen gefilmt und euch hier nun das dazu passende Video eingefügt. Das Rezept hat uns Christoph auch gleich mitgegeben, so dass ihr es Zuhause ausdrucken könnt zum nachkochen.
Fusilloni mit Zucchetti Pesto Ravioli mit Spareribs Sommerbock auf Rotkraut und Kartoffelkugeln
Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen, auch in der Blauen Traube zu Abend essen. Wer hier gerne Abendessen möchte, dem empfehlen wir eine Reservation. Abends ist er oft ausgebucht. Mittags hat man eher die Chance spontan einen Tisch zu kriegen. Das können wir gut nachvollziehen. Erstklassiger Service, radikal regionale und saisonale Zutaten der besten Qualität und diese dann sorgsam und mit viel Liebe zu unbeschreiblich guten Kompositionen verarbeitet. Und wer im Garten diniert, der sollte falls er einen Schwarm Spatzen sieht gut hinschauen. Der Vogelschwarm hat nämlich einen blauen Wellensittich dabei. Der ist wohl irgendwo ausgebüxt und hat sich den Spatzen angeschlossen und lebt nun mit ihnen. Auf seinem Instagram Account nimmt Christoph seine Follower auch mit in seine private Küche Zuhause und zeigt euch mit einem charmanten Dialekt, wie ihr einfach diese Rezepte nachkochen könnt. Vorbeischauen lohnt sich!
Villa Arnica, Lana
Die letzte Nacht verbrachten wir im Boutique Hotel Villa Arnica in Lana welches zum Partnerhotel Schwarzschmied in Lana und dem 1477 Reichhalter gehört. Die Villa Arnica hat eine wunderschöne Gartenanlage mit Pool, Poolhaus und dazugehörigen Garten. Kinderlärm findet man hier nicht, denn das Bijou ist erst ab 14 Jahren buchbar. Die Zimmer sind sehr grosszügig und stilvoll eingerichtet. Sie ist für Gäste die etwas Besonderes suchen, kein Hotel ab Stange. Gäste der Villa Arnica dürfen den Wellnessbereich des benachbarten Hotels Schwarzschmied nutzen. Das Frühstück haben wir im Poolhaus der Villa eingenommen. Selbstgemachte Aufstriche und Marmeladen und frisch gepresste Säfte gehören hier zum Alltag. Schade waren wir hier nur über Nacht, ein echte Perle diese Villa Arnica, die wir gerne noch etwas genossen hätten.
Falls du Lust hast, kannst du auch unsere anderen Reisen nachvollziehen.
- Besuch in Badem Württemberg, Dinnete und Reise Abseits der Massen
- 1001 Möglichkeiten in Mostindien, entdecke den Katon Thurgau
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Das Rezept aus dem Südtirol
Nun aber zum Rezept das wir euch aus dem Südtirol mitgebracht haben. Wunderbar passend zur Zuchhettisaison. wenn ihr die Ricotta weglässt, so habt ihr hier sogar ein veganes Rezept!
Zucchetti Pesto mit Ricotta
Zutaten
- 400 g Pasta nach Wahl
- 500 g Zucchetti
- 1 kleine Zwiebel oder Schalotte
- 1 Knoblauchzehe
- 2 EL Olivenöl
- 100 ml Wasser
- Ca. 5 Stück Petersilien Blätter glatt
- Ca. 5 Stück Basilikumblätter
- Ca. 5 Stück Minzeblätter
- 50 ml Olivenöl
- 200 g Ricotta
- 50 g Pinienkerne
- 4 Stück Mandeln
- Salz und Pfeffer
Zubereitung
- Die Zwiebel fein hacken. Den Knoblauch blättrig schneiden.
- 2 EL Olivenöl in einer Bratpfanne erhitzen und die gehackte Zwiebel und den Knoblauch bei mittlerer Hitze andünsten. Die Zwiebel und der Knoblauch dürfen keine Farbe erhalten.
- Die Zucchetti waschen, halbieren und feinblättrig schneiden. Zu den Zwiebeln zufügen und kurz mitdünsten.
- Die Hitze stark erhöhen und die Zucchetti anschliessend mit dem Wasser ablöschen und garkochen. Die Zucchetti sollten noch leicht knackig sein.
- Die gebratenen Zucchetti in einen Mixbecher geben und leicht salzen. Die Kräuter, Pinienkerne zufügen und fein pürieren.
- Die 50 ml Olivenöl in dünnem Strahl zu der Zucchetti Pesto einlaufen lassen. Nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Pasta nach Wahl al dente kochen und mit dem Zucchetti Pesto vermischen. Auf Teller anrichten, die Ricotta darüber geben, mit geriebener Mandel bestreuen und feinen Basilikumblätter dekorieren.
Notizen
– Keine Säure zu den Zucchetti geben, da sonst das grün sehr schnell grau wird.
– Nach dem Zubereiten der Pesto diese möglichst schnell auskühlen wenn du sie nicht sofort benötigst, damit die Pesto nicht grau wird.
Wir danken Südtirol Tourismus für die wunderschönen Tage im Südtirol. Wir sind nun infiziert und kommen bestimmt bald wieder. Bitte beachtet bei einer allfälligen Reise ins Südttirol die aktuellen Coronaregeln. Bei uns galt die 3G Regel für Unterkunft und Restaurationsbesuche in Innenräumen.