Früher war alles besser! So in etwa kennt man das Sprichwort.
Früher war das Leben wohl etwas „einfacher“. Man war nicht ständig erreichbar. Wenn man nicht zu Hause war, war man nicht da. Das Telefon war hauptsächlich als Festnetzapparat mit Wählscheibe in unseren Wohnzimmern vorhanden. Musik Kasetten mussten manchmal mühsam mit einem Bleistift wieder aufgedreht werden. Oder du sasst Stundenlang vor dem Radio, weil irgendwann dein Lieblingslied gespielt wurde und du es unbedingt auf Kasette aufnehmen wolltest. Früher waren wir wohl einfach auch etwas genügsamer. Das Angebot war weitaus nicht so üppig wie heute. Fleisch aus den USA, Äpfel aus Neuseeland oder Erdbeere im Winter gab es nicht.
Die Bauern mussten früher noch mit viel mehr Handarbeit die Felder bestellen. Daher waren auch früher die Mahlzeiten etwas einfacher dafür „währschafter“. Oft wurden die Mahlzeiten dem Stand der Speisekammern angepasst. Fleisch galt da schon eher als Luxusgut. Maluns ist eine traditionelle Schweizer Spezialität, welche früher vor allem bei den Bauern und den ärmeren Leuten bekannt war. Maluns stammt Hauptsächlich aus dem Kanton Graubünden und wird oft mit Apfelmus gereicht. Manchmal wird auch ein Stück Käse dazu gegessen, was aber laut Überlieferung nicht fehlen darf, ist ein Milchkaffee. So einfach das Gericht ist, so toll ist sein Geschmack. Auch heute noch ist Maluns nicht aus der bündnerischen Küche wegzudenken. Ein einfaches, günstiges Essen das herrlich schmeckt.
Zutaten für 4 Portionen
800g Kartoffeln mehlig kochend
200g Weissmehl
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
2-3 EL eingesottene Butter
Apfelmus nach belieben
Die Kartoffeln kocht ihr am besten schon einen Tag im voraus. Am Tag der Zubereitung schält ihr die Kartoffeln und reibt sie an einer Röstiraffel (Reibe) in eine Schüssel. Zu den Kartoffeln gebt ihr nun das Mehl hinzu und zerreibt alles zwischen den Händen, bis die Masse kleinkrümelig ist. Mit den Gewürzen schmeckt ihr das Ganze ab. In einer Bratpfanne erhitzt ihr die Hälfte der Bratbutter und gebt die Kartoffelmasse hinzu. Bei mittlerer Hitze wird das Ganze unter häufigem rumstochern und wenden goldgelb angebraten. Von Zeit zu Zeit gebt ihr einfach immer wieder etwas Bratbutter hinzu, bis die zweite Hälfte auch komplett aufgebraucht ist. Früher wurde dieses Gericht in einer Gusseisenpfanne zubereitet, heute kann man viel Fett einsparen, indem man eine mit Teflon beschichtete Bratpfanne verwendet.
Klassisch wird das Maluns mit Apfelmus und einem Milchkaffee serviert. Probiert doch einmal diese einfache Speise aus, denn das Leben isst bunt!